Raubkatzenasyl trauert um Karakaldame

Ansbach – Karakalweibchen Kalaharia starb unerwartet an den Folgen einer Leberentzündung.

Kalaharia lebte seit März 2014 im Raubtier- und Exotenasyl e.V.. Der Karakal – auch Wüstenluchs genannt – wurde nach einer Beschlagnahmung an unseren Verein vermittelt. Das Tier wurde erstmal bis zum Ende der Quarantänezeit in der Auffangstation für Reptilien in München untergebracht. Da diese sich jedoch nicht auf Raubkatzen spezialisiert hat, suchte sie eine geeignetere Bleibe. Seitdem lebte die 2011 geborene Karakaldame in Wallersdorf.

Als sie zu uns kam, war sie schon auf einem Auge blind. Auf Grund dessen war sie allem gegenüber sehr misstrauisch und fasste nur schwer Vertrauen.

Kalaharia zeigte Anfang Dezember auffälliges Verhalten: Sie fraß nicht mehr und bewegte sich kaum noch. Nach Rücksprache mit dem Tierarzt wurde ein Termin für den nächsten Tag vereinbart. Leider verstarb Kalaharia in jener Nacht. Da keine äußeren Einwirkungen festgestellt wurden, die zum Tode geführt haben könnten, wurde sie zur Ermittlung der Todesursache in die Pathologie gebracht. Der Bericht ergab, dass sie schon länger an Magengeschwüren litt und eine bakterielle Leberentzündung hatte. Woran sie letztendlich auch verstarb.

Katzen sind leider sehr gut darin Krankheiten zu verstecken, sodass es selbst für direkte Bezugspersonen oft nicht ersichtlich ist, ob die Katze krank ist oder nur einen schlechten Tag hat.

Wir trauern um den Verlust unserer Kalaharia sehr und werden sie sehr vermissen.

Die illegale Haltung von Kleinkatzen nimmt in den letzten Jahren vermehrt zu. Das merken auch wir. Erst vor einem Jahr haben wir einen Servalkater aus einer Beschlagnahmung bei uns aufgenommen und jüngst ist im Nürnberger Tiergarten ein Karakal untergekommen, welcher auch aus illegaler Wohnungshaltung stammt. Diese Kleinkatzen werden entweder als Prestigeobjekt oder zur Zucht von Hybridkatzen gehalten. In jedem Fall ist es jedoch in Bayern verboten diese wilden Tiere ohne behördliche Genehmigung zu halten, da sie spezielle Haltungsanforderungen und ein viel höheres Gefahrenpotential als eine Hauskatze haben.